Der Nordosten von Sumba

,Von der Nordspitze von Sumba bis Waingapu
Diese Gegend ist die am dünnsten besiedelte und trockenste Ecke von Sumba. Nach langer Trockenperiode sieht hier alles staubig, braun und trostlos aus. Sumba Pferde und Brahmankühe suchen unter den wenigen Bäumen Schutz vor der sengenden Sonne. Wenn man diese Gegend ab März nach dem Monsun besucht, ist die Landschaft herrlich lindgrün.

Tanjung Sasar, die Nordspitze von Sumba ist unbewohnt und kahl, nur an den Berghängen wachsen einige Bäume und Sträucher. Wunga ist das nördlichste Dorf auf Sumba und gleichzeitig die älteste Ansiedlung. Sie entstand irgendwann im ersten Jahrtausend. Für die Menschen auf Sumba ist Wunga die Quelle ihrer Geschichte - nach Marapu Lehre entstammen die Vorfahren aller Menschen auf Sumba aus diesem Dorf. Entweder kamen die Vorfahren mit dem Boot auf diese Insel - oder nach Marapu Lehre über eine Leiter vom Himmel. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Dem Gästebuch kann man entnehmen, dass nur etwa einmal im Monat Besucher hierherkommen. Entsprechend freundlich wird man von den Dorf Bewohnern empfangen.

Zum traditionellen Dorf Wunga gelangt man nicht beim Ortsschild Wunga sondern 7 km westlich von Kadahang an einem Abzweig bei einer Kurve und einem Steinbruch. Einige Busse aus Waingapu die bis Tana Mbanas fahren, kommen am Abzweig vorbei für die meisten ist aber Kadahang schon Endstation. Von dort aus geht es nach Norden über einen zunehmend schlechten Weg, der unterhalb des Dorfes als Pfad endet.

Südlich der Hauptstraße entsteht zurzeit eines der größten Ölpflanzen Anbaugebiete mit künstlicher Bewässerung. Es ist über den Abzweig in Richtung Prailangina erreichbar. Der Weg dorthin lohnt allerdings nicht, weil die Anpflanzung recht trostlos aussieht.

Kadahang (Lapau) ist ein kleines verträumtes Dorf an der nordöstlichsten Flussmündung. Auf der Nordseite der Brücke auf der Anhöhe zweigt dort, wo die Asphaltstraße nach Westen abbiegt, ein kleiner Fahrweg ab. Der führt zu einer traditionellen Fischersiedlung, zum Strand Larodak (Larawali) und zum Krokodil-See Laiwotung (Waimulang).

Weiter südlich, aber 2 km vor der Kanatang Fluss Brücke, zweigt ein schroffer Fahrweg ins Inland ab. Nach 13 km erreicht man den traditionellen Ort Kalamba, der in einer wunderschön grünen Flussoase liegt. Im Fluss hinter dem Dorf kann man baden, durch den Fluss hindurch ist auch ein kleiner Wasserfall erreichbar.

In der schönen grünen Kanatang Flussebene, liegt das traditionelle Dorf Mondu. 500 Meter nach der Brücke, an einem Marktplatz, zweigt eine neue Straße landeinwärts ab. Sie führt zum Berg Dorf Prailiang (Prainatang). Nach etwa 3 km kommt man an eine Stelle, wo man einen schönen Blick in das Flusstal hat. Das Dorf liegt dann oben auf dem Berg, von dort aus hat man einen tollen rundum Blick. Die überwiegend asphaltierte Straße geht dann weiter ins Inland. Zunächst führt sie über eine trostlose Hochebene, dann aber öffnet sich eine wunderschön grüne Talsenke. Nach 8 km erreicht man den traditionellen Ort Tanggedu. Nach zwei weiteren Kilometern endet die Straße an einer Hängebrücke. Mit dem Motorrad oder zu Fuß über die Brücke und dann auf einem Pfad gelangt zu den Katarakten oder dem Wasserfall Air Terjun Tanggedu. Kaum zu glauben, dass es hier so viel Wasser gibt, dass es den Fels formen kann. Am Wochenende sind viele Einheimische dort, besser ist es in der Woche dorthin zu fahren. Südlich von Tanggedu ist das Gelände bergig und es gibt keine Straße und auch keinen erkennbareren Pfad. Der südlich von Tanggedu gelegene Air Terjun Menggit (Tandula Jangga) Wasserfall ist ausschließlich von Süden über Ndapayami zu erreichen.

Weiter auf der Straße nach Süden: Nach 200 Metern auf der Hauptstraße zweigt ein Weg nach Norden ab. Hier ist ein Weg und Aussichtsturm in den Mangroven geplant und am Strand Kapihak werden vielleicht einmal ein paar einfache Strandbungalows entstehen.

1 km weiter geht es landeinwärts zum Traditionellen Ort Padadita. Hier wird Landwirtschaft betrieben und es wird gewebt. Nach einem weiteren Kilometer kommt man zum Strand Kambera (Purukambera). Im Pantai Cemara Resort kann man einkehren (falls es offen ist). Das eingezäunte Gebiet östlich des Strandes ist die Basisstation einer Perlenfarm.

Zwischen Hambapraing und Manangamihi oder von Prailiang gehen kaum erkennbare Pfade ins Inland. Über diese erreicht man die aufgegebene Ortschaft Hamaparengu. Zu sehen ist die Ringmauer, Megalithgräber eine Kanone und ein riesiger Kessel. Es ist schwer einen lokalen Führer für diese anstrengenden Wege zu finden. Es ist eigentlich nur möglich zum Mangejing Fest im April das dort stattfindet.

Eine weitere Stichstraße führt ab Londalima Beach 5 km steil hoch zum traditionellen Teil der Ortschaft Kuta in den Bergen. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick auf die Strände an der Küste und bis Waingapu. Pfade gehen durch das Inland und enden an der Straße Waingapu Waikabubak.

Bei Temu, 1 km vor dem Abzweig zum ASDP-Hafen, zweigt ein Weg ins Inland zum Wasserfall Air Terjun Gunung Meja ab. Nach etwa 5 km endet der steinige Fahrweg. Zu Fuß geht es entlang einer Wasserleitung hinunter zum Fluss und man erreicht durch die Schlucht des Flusses nach 3 km den Wasserfall, der sich in einen türkisfarbenen schönen Pool ergießt. Kaum zu glauben, dass in der Trockenzeit so viel Wasser vorhanden ist – in der Monsunzeit ist dieser Weg nicht machbar.

Das nördliche Inland kann man eigentlich nur mit dem Motorrad durchqueren. Nur wenige kleine traditionelle Dörfer liegen in dieser Savanne. Es gibt zwei durchgehende Wege: Eine sehr gut ausgebaute jedoch selten befahrene Straße geht von Kadahang nach Soru. Ein zweiter Weg geht von Rambangaru nach Lewa, er ist nicht asphaltiert, grottenschlecht und wird deshalb eher vermieden. Man kann diesen Weg auch als Wanderweg nutzen und sich an der Hauptstraße Waingapu - Waikabubak abholen lassen. Von Mondu über Tanggedu bis Ndapayami gibt es keine Verbindung. Entsprechende Schilder an der Hauptstraße Waingapu – Waikabubak sind falsch. Wege in umgekehrter Richtung von Süden nach Norden enden meist, wenn die Besiedlung endet und die Savanne beginnt.