Waingapu und Umgebung

Waingapu ist ein weit ausgedehnter Ort. Um den alten Hafen herum ist der älteste Teil der Stadt. Dort es geht eher gemütlich zu. Es gibt viele kleine Läden. Am Abend verkaufen die Fischer ihren Fang. 1 km weiter südlich ist das neue kommerzielle Zentrum mit dem Markt, der Tankstelle, Hotels und Banken. Zwischen den beiden Ortsteilen und im Stadtgebiet gibt es immer noch Fahrrad Rikschas. Die Stadt hat nur wenige mehrstöckige Gebäude. Auf der Anhöhe in Richtung im Süden befinden sich überdimensioniert wirkende Verwaltungsgebäude mit blauen Wellblechdächern und bunt bemalten Skulpturen. Am östlichen Ende der Anhöhe ist das Restaurant PC Corner. Von den oberen Geschossen aus hat man einen tollen Ausblick über die Stadt ... und bei guter Sicht bis zur 80 km entfernten Insel Flores. An der zentralen Kreuzung neben einem kleinen Park, leuchtet nachts eine mit Auspüffen geschmückte Plastikpalme in ständig wechselnden Farben. Rund um die Mangrovenufer siedeln die Moslems. Christen und Hinzugezogene siedeln im Land und entlang den bewässerten Flussniederungen, oft nach Herkunftsregionen gruppiert. Vielfach wird dort noch Ikat hergestellt.

Der alte Hafen und die Mangroven überwucherte Küste ist eines der optischen Highlights. Verlässt man eine der Hauptstraßen ist man sogleich in Wohngebieten mit Einzelhäusern und Gärten. Überall dazwischen gibt es kleine Werkstätten und Läden. Auf halben Weg zwischen Stadt und Flughafen liegt landeinwärts das traditionelle Königsdorf Prailiu. Von der Ursprünglichkeit her ist es leider nicht so sehenswert, wie die traditionellen Dörfer in der weiteren Umgebung. Aber es wird überall gewebt, man kann sich den Herstellungsprozess ansehen und vielleicht auch etwas bei der jeweiligen Weberin kaufen.

Schöne Ausblicke hat man von den vielen Hügeln im Stadtgebiet – überall wechseln kahle terrakottafarbene Flächen mit sattem Grün – überragt von Kirchen, Moscheen und den spitzen Wellblechdächern. Von der Anhöhe gegenüber der Einflugschneise kann man auf die Lagunenlandschaft vom Flughafen blicken. 500 Meter südlich vom Flughafengebäude geht es auf den Tafelberg Persaudaraan mit tollem Blick auf die Stadt und die Reisfelder der Kambaniru / Mauliru Ebene. Den strategischen Blick erkannten auch schon die Japaner, die dort Bunker und eine Flakstellung hinterließen.

Ein schöner halbtags Ausflug ist entlang dem Kambaniru (Kambera) Fluss ins Inland, Nach der bewässerten Tiefebene gelangt man zu Kambaniru (Lambanapu) Staudamm. 1 km hinter dem Damm befindet sich auf einer Bergspitze das Resort Morinda. Von dort kann man das schöne grüne Flusstal weit überblicken. Weiter geht es vorbei an traditionellen Dörfern wie Bibi Praing bis die geteerte Straße an einer Flussbrücke zu dem südlich gelegenen Dorf Kiritana endet. Zu Fuß kann man dann noch den vorbereiteten weiteren Fahrweg hinter dem Dorf mit super Ausblick erklimmen. Überall wechseln sattes Grün der Niederungen und bewässerten Feldern mit schroffen Kalkfelsen und runden Hügeln, die je nach Jahreszeit grün oder braun sind. Bitte haltet euch vom Fluss Ufer fern, es gibt es überall Krokodile von stattlicher Größe. Es hat viele Unfälle gegeben.

Weitere landschaftlich schöne Ausflüge ins Inland gehen von der Straße nach Waikabubak ab:
Gleich am Ortsausgang, vor dem ersten Anstieg, an einer Kurve geht es nach Süden nach Mbata Kapidu. Vorbei an zahlreichen kleinen Siedlungen in den tiefgrünen Tälern wird die Straße zusehends schlechter und endet in Unkenntlichkeit bei Luku Kamaru.

Hinter dem zweiten Danau Pambotanjara (Danau Wairinding) See führt eine Straße nach Norden. Wasserfall Tanggedu steht dran. Das ist definitiv falsch, sie endet weit davor. Allerdings erreicht man hier auf einer zunehmend schlechten Straße durch abwechslungsreiche Landschaft nach etwa 16 Km den schönen tropischen Wasserfall Air Terjun Menggit. Der Weg ist im weiteren Verlauf zum Teil beschildert.

Zwei Kilometer weiter kommt man am Aussichtspunkt Bukit Wairinding vorbei. Der ist schön, aber viele andere Wege in Richtung Norden bieten eine ähnlich schöne Aussicht. Geht man statt dem vorgegebenen Weg zu Fuß auf einem Pfad nach Norden gibt es vielleicht ein paar schönere Ausblicke…

Eine längere Inlandstour beginnt an der Brücke vor dem Flughafen und führt bis nach Maidang. Zunächst geht es entlang den Reisfeldern der bewässerten Tiefebene, danach in die Berge. Von oben hat man tolle Ausblicke auf den Fluss Canyon des Kambaniru Flusses. Auf halben Weg lohnt ein Abstecher zum Dorf Maradamundi. Vom Dorf aus gibt es einige Wege tief hinunter zum Fluss. Da gibt es leider noch keine Brücke, über die man nach Waingapu zurückkommen könnte.

In Maidang geht es dann in Richtung Westen durch den Fluss und weiter zu Fuß. Die Motorrad-Hängebrücke nach Süden ist durch den Zyklon Seroja zerstört worden. Auf der anderen Fluss Seite kommt man bei Lumbung an den Wasserfall Koalat. Wer an dieser Stelle Sumba zu Fuß queren möchte, für den liegen ein unerforschter Bergwanderweg durch das unbewohnte Hochland von 15 km und 500 Höhenmeter vor einem, bevor man bei Kukitalu die nächste Straße erreicht.

Wer nur einige Tage in Ost-Sumba ist, könnte die folgende Tour mit Motorrad oder Auto unternehmen: Waingapu – Melolo – Kananggar – Taramanu – Waingapu. 5 Fahrstunden auf teilweiser schlechter Straße aber in Summe ein guter Überblick über Savanne, Dschungel und Bergwelt, mit vielen traditionellen Dörfern.

Wenige Kilometer nordwestlich der Stadt beginnt der Strand und endet letztlich an der Nordspitze von Sumba, nur ist er mindestens zu 2 Dritteln unterbrochen durch Mangroven und felsige Abschnitte. Das Meer ist je nach Wind und Wellen glasklar türkis oder trübe braun. Je weiter man sich von der Stadt entfernt, desto weniger vermüllt sind die Strände. Ein eingezäuntes schattiges Gelände genannt Londalima liegt 12 km von der Stadt entfernt und ist für die Menschen aus Sumba eher ein Picknickplatz. Etwa 32 km entfernt von der Stadt liegt Kambera (Purukambera), da ist der Strand schöner und man kann auch schnorcheln. Im Pantai Cemara kann man einkehren (falls es offen ist). Wegen möglicher Krokodile würde ich, wenn überhaupt, nur an diesen beiden Orten ins Wasser gehen.

Östlich von Waingapu ist das Wasser sehr flach und es gibt viele Mangroven-Gebiete. Dazwischen gibt es 2 schöne saubere Strand Abschnitte bei den Orten Kawangu und Watumbaka. Sie liegen zwischen 3 und 5 km hinter dem Ende der Landebahn. Die Straße verläuft meist etwa 1 km von der Küste entfernt, da muss man sich durchfragen. Nach etwa 14 km kommt man zum Bilderbuch Strand Walakiri. Die beste Zeit dorthin zu gehen ist bei Ebbe und/oder am Abend. Etwa 1 km danach, rechts hinter einer Steinmauer geht es zum privaten Gelände Pantai Li'ie mit 2 kleinen Stränden und einem Haus mit offenem Schlafboden Kurz dahinter geht ein Abzweig zum Laipori Beach , Laki Beach und dem 3-Leo Karaoke Resort. Lohnt vom Strand her alles nicht. Hier entstehen gerade die ersten postkolonialen Villen.

Bei allen Stränden östlich von Waingapu gilt: Wegen möglicher Krokodile bitte beim Baden sicheren Abstand zu Flussmündungen und Mangrovengebieten halten. Fragt Einheimische ob die Gegend sicher ist, bevor ihr euch ins Wasser wagt!